Sa, 14.12.2024 - 16:00 Druisheimer "Hofweihnacht" |
So, 05.01.2025 - 19:00 Schachtelschießen (ehem. Strohschießen :-)) |
So, 15.12.2024 - 08:30 Pfarrgottesdienst |
So, 15.12.2024 - 17:00 Adventssingen in der Kapelle |
Di, 17.12.2024 - 09:00 Heilige Messe |
So, 22.12.2024 - 08:30 Pfarrgottesdienst |
Di, 24.12.2024 - 15:00 Festgottesdienst - Heilig Abend |
Mi, 25.12.2024 1. Weihnachtsfeiertag |
Do, 26.12.2024 2. Weihnachtsfeiertag |
Do, 26.12.2024 - 08:30 - 00:00 Pfarrgottesdienst - 2. Weihnachtsfeiertag |
So, 29.12.2024 - 08:30 - 00:00 Pfarrgottesdienst - Tag der Hl. Familie |
Di, 17.12.2024 Mülltonne |
Ortschronik
Frühgeschichte
Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung führen bis ins erste Jahrtausend vor Christus zurück. Wir dürfen in Druisheim eine keltische Siedlung annehmen, denn hier hat man keltisches Geld aus der La-Tene-Zeit (500 v. Chr. bis Chr. Geburt) gefunden, das erste Geld, das den Tauschhandel ablöst. Die Münzen werden nach ihrer Form »Regenbogenschlüsselchen« genannt.
Die Römer
Um Christi Geburt beginnen die Römer, das Alpenvorland zu erobern und errichten um das Jahr 47 n. Chr. das Kastell »Summuntorium« bei den Burghöfen.
Es wird ein modernes Kastell mit Kasernen, Reithallen, zentralgeheizten Unterkünften und einem kleinen »Vicus«, dem frühesten bis jetzt in Westeuropa bekannten Lagerdorf. Als Grenzsicherung gegen Norden hat Summuntorium bis zum 5. Jahrhundert große militärische Bedeutung.
Die Urmark
Um das Jahr 500 setzt die Germaneneinwanderung in unser Gebiet ein.
In der Nähe des inzwischen zerstörten Kastells findet die Sippe das Mardo waldfreies Kulturland und lässt sich nieder. Die Siedlung wird Mardingen (später Märdingen, heute Mertingen) genannt. Von dieser Urmark Mertingen aus entstehen dann die umliegenden Orte.
Die Ortsgründung
Einer der ersten, die aus Mertingen ausziehen, ist Trouwin. Er zieht um 600 mit seinem Gefolge eine halbe Stunde südwärts und gründet Trouwinshain (später Truwinsheim, heute Druisheim).
Der Ortsadel
Das Sippenoberhaupt steigert seinen Vorrang im Lauf der folgenden Jahrhunderte zur Ortsherrschaft, zum Ortsadel. Als äußeres Zeichen seiner Herrschaft verlässt er den Meierhof, baut sich auf die Anhöhe (im heutigen Pfarrgarten) ein Schloss und nennt sich »von Druisheim«.
Als erstes Mitglied des Druisheimer Ortsadels, das wir namentlich kennen, erscheint 1156 Pernold von Trovsh(eim) als Ministeriale des Bischofs von Augsburg und 1156 derselbe Bernold von Trusheim im Gefolge von Kaiser Friedrich Barbarossa zu Donauwörth. Bernolds Frau, Gertrud von Trivvshaim, erweist sich 1152 und 1187 durch Schenkungen als große Gönnerin des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg. Den Sohn (oder Enkel) der Beiden, Jacko, finden wir 1217 mit dem Bayernherzog Ludwig am Hoflager des Kaisers Friedrich II. zu Nürnberg.
1273 erscheint ein Ulrich von Triweshain und um 1300 ein Otte von Triueshain als Zeuge bei einem Güterverkauf. Den Schluss des Druisheimer Adelsgeschlechtes bilden die 1336 - 1352 bezeugten Brüder Hainrich und Syfrid von Tryusheim.
Das Ende des 13. Jahrhunderts bringt mit dem aufblühenden Handel die Verarmung des niedrigen Adels, so dass sich Hainrich und seine Gemahlin Elzbet 1349 und 1352 zum Verkauf von Teilen des Ortes gezwungen sehen.
Die Pappenheimer 1360 – 1501
Ein berühmtes Geschlecht tritt nun die Ortsherrschaft von Druisheim an: Die Pappenheimer, benannt nach ihrer Stammburg Pappenheim bei Treuchtlingen, sind ursprünglich Dienstmannen der Hohenstaufen und gelangten durch den staufischen Kaiser als Reichsminister zu hohem Ansehen.
Zunächst erscheint eine Seitenlinie, die Pappenheim von Rechberg und Reichen, Hainrich und Elzbet, die letzten Vertreter des Ortsadels, verkaufen Druisheim um das Jahr 1360 an Hans, den Marschalk von Rechberg, nach dessen Tod erben es die Söhne Hans und Jörg. Jörg verkauft den Ort 1377 weiter an seinen Vetter Hiltprant, den Marschalk von Biberbach, und damit an die Pappenheimische Bruderlinie der Reichserbmarschalken von Pappenheim-Biberbach. Auf Hiltprant und dessen gleichnamigen Sohn folgen als Erben die Brüder Burkhart und Hans.
Reichserbmarschalk Burkhart nimmt seinen Sitz auf dem Schloss Druisheim ein, nachdem die bisherigen Ortsherren ihren Besitz durch Vögte von ihrem jeweiligen Stammsitz aus verwaltet hatten. Die Söhne des Burkhart, Jörg und Hans, haben wie ihr Vater ihren Sitz in Druisheim und nennen sich »Marschalken von Treussen«. 1492 geht das Dorf an ihren Vetter, Doctor Matthäus Marschalk genannt, er ist fast 50 Jahre lang Domherr in Augsburg und spielt unter zahlreichen Bischöfen in der Geschichte der Diözese eine bedeutende Rolle. Er zählt auch zu den namhaftesten Geschichtsforschern seiner Zeit. Das Druisheimer Schloss ist sein Aufenthalts- und Sterbeort. Er liegt in Druisheim begraben, sein Grabstein hat sich nicht erhalten.
Die Stettner 1501 – 1552
1501 verkauft Doctor Matthäus den Ort an den Mann seiner Schwester Ursula, Anton Stettner von Haldarmarstetten, behält sich aber einige Rechte der Ortsherrschaft bis zu seinem 1541 erfolgten Tode vor. Die Töchter des Anton Stettner, Ursula Hausnerin und Potentiana Wellwartin, treten nach dem Tod ihres Bruders Albrecht das Erbe an. 1550 geht der Ort auf die Kinder der beiden Inhaberinnen über, auf die drei Töchter der Ursula und die vier Söhne der Potentiana. Druisheim war nun in den Händen von sieben Besitzern, die den Ort zwar durch einen Vogt verwalteten, diesen Zustand aber doch als unerträglich empfanden. Sie verkauften den ganzen Ort 1552 an die Fugger und teilten sich die Kaufsumme.
Die Fugger 1552 – 1652
Mit Graf Anton Fugger, Herr zu Kirchberg und Weißenhorn, geht Druisheim wieder in prominente Hände über. Das Augsburger Kaufmannsgeschlecht war inzwischen so reich und mächtig, dass der Kaiser ohne ihre Geldhilfe keine Kriege mehr führen konnte. Anton Fugger vergrößert die Druisheimer Flur und lässt das Schloss zu »Treusham« neu aufbauen. Nach seinem Tod 1560 erben die drei Söhne Marx, Johann und Jakob den väterlichen Besitz, den sie zunächst durch Vögte gemeinsam verwalten, schließlich aber 1575 untereinander teilen. Druisheim fällt dabei an den ältesten Bruder Marx. Dieser setzt seine vier Söhne Georg, Anton, Philipp und Albrecht als Erben ein, die die Herrschaft vier Jahre lang gemeinsam nutzen, dann 1601 durch das Los Teilen. Dabei fällt Druisheim an Georg. Dessen Sohn Niklas gibt den Ort 1626 an seinen Vetter Marquard, Herrn zu Biberbach und Boxberg weiter. Mit dem Schwedeneinfall während des Dreißigjährigen Krieges hat Druisheim für die Fugger an Wert verloren, »indem der mehrer Teil in der Aschen liegt, auch das Schloss und Zugehör teils eingefallen teils sonst übel zergangen und zugerichtet«.
Kloster Holzen 1652 – 1802
Deshalb ist es für die Äbtissin des Benediktinerinnenstifts Holzen, deren Untertanen viel zu weit verstreut liegen und die deshalb auf der Suche nach einem nähergelegenen Ort ist, nicht schwer, Druisheim 1652 dem Grafen Marquard Fugger abzukaufen. 150 Jahre lang steht fortan Druisheim unter der Herrschaft des adeligen Benediktinerinnenstifts Sanct Johann Baptist zum Holz, kurz Kloster Holzen genannt. Die Handhabung der Herrschaftsrechte durch die Äbtissinnen erfolgt mit milder, aber doch bestimmter Hand.
1731/32 lässt die Äbtissin Benedicta Freiin von Remchingen in Druisheim die Pfarrkirche St. Veit erbauen, ein spätbarockes Juwel von einzigartiger Geschlossenheit. Matthäus Günther, der letzte Großmeister des schwäbischen Rokoko, malt die Deckenfresken, bekannte Künstler wie Georg Bschorer und Johann Michael Fischer tragen zur Ausstattung bei.
Nach einem Gelübde, das Druisheim von einer schweren Seuche befreit, entsteht 1749 an der Straße nach Nordendorf die Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes, die ebenfalls von Günther ausgemalt und von Johann Michael Feichtmayr mit feinstem Wessobrunner Stuck verziert wird.
Hohenzollern-Sigmaringen und Fischler-Treuberg 1802–1848
Selbstständigkeit 1848 – 1978
1848 erhalten die Untertanen ihre Selbstständigkeit, die Gemeinden werden dem Bayerischen Staat unterstellt. 130 Jahre lang ist nun Druisheim eine selbstständige politische Gemeinde. Das äußere Erscheinungsbild des Dorfes hat sich kaum geändert, auch wenn inzwischen viele alte Wohnhäuser stattlichen Neubauten Platz gemacht haben. Strukturmäßig hat sich Druisheim zu einer Gemeinde entwickelt, die sich nicht ausschließlich auf die Landwirtschaft beschränkt, nahegelegene Industriebetriebe bieten Arbeitsplätze. Ein ansehnliches Neubaugebiet beweist, dass es sich gerade heute in einem Dorf, dass seit dem Bau der neuen Bundesstraße abseits des großen Verkehrs liegt, zu leben lohnt. Flurbereinigung, Wasserversorgung, Kanalisation und viele andere inzwischen verwirklichte Vorhaben zeugen vom aufgeschlossenen Geist der Gemeinde. |
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Mertingen seit 1978
Die Gebietsreform der Bayerischen Staatsregierung gliedert zum 1. Mai 1978 die Gemeinde Druisheim verwaltungsmäßig der Gemeinde Mertingen ein.
Der Kreis der Geschichte schließt sich wieder: Druisheim kehrt in sein Urmark zurück, aus der es vor 1400 Jahren hervorgegangen ist.
Druisheim 1927 | Druisheim 1950 |
Das Schloss Druisheim
Das Schloss, von dem hier schon mehrmals die Rede war, wird im 11. Jahrhundert als Herrschaftssitz des Ortsadels gebaut. Nach Übernahme der Ortsherrschaft durch die Pappenheimer um 1360 dient es zunächst als Wohn- und Amtssitz des Vogtes. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird es wieder Herrschaftsbehausung, als sich Hans und Georg von Pappenheim, die »Marschalken von Treussen« dort niederlassen. Ebenso ist uns das Schloss als Aufenthalts- und Sterbeort des Domherrn Matthäus von Pappenheim bereits bekannt. Die Stettnersche Familie hält sich ebenfalls im Schloss auf. Graf Anton Fugger reißt das alte Schloss ab und baut um 1560 ein Neues. Von durchziehendem Kriegsvolk zerstört, muss es jedoch schon 1605/07 abermals neu erbaut werden. Der Zeit entsprechend dürfen wir uns das Schloss als herrschaftlichen Renaissancebau vorstellen.
Doch auch dieser stattliche Neubau wird nach 25 Jahren beim Schwedendurchzug 1632 wieder zur Ruine. Das Kloster Holzen hat an dem notdürftig ausgebesserten Schloss kein Interesse mehr, es dient nur mehr der Abhaltung des Dorfgerichts und als Privatwohnung für Mieter. 1711 erwirbt der Arzt Dr. Georg Wilhelm Gerstner den größten Teil des Schlosses, nur die Gefängnisräume, Stadel und Stall behält sich Holzen weiterhin vor.
Gerstner renoviert das Schloss und richtet darin eine Apotheke ein. Doch ist er schon 1716 Stadtphysikus in Lauingen und versucht das Schloss wieder an den Mann zu bringen. Aus seiner Schlossbeschreibung können wir uns ein Bild machen: Es besteht aus zwei rechtwinkelig aneinanderstoßenden Teilen, dem kleinen und dem größeren Schloss.
Das »kleine Schloss« ist vollständig ausgebaut, im unteren Stockwerk durchgehend gewölbt, das obere mit Stuck verziert, und enthält einen Keller, eine Stube, eine Kammer, Küche und ein Milchgewölbe. Davor ist ein Küchengärtchen mit Zwetschgenbäumen angelegt.
Das »größere Schloss« enthält zwei Weinkeller, »die um tausend Dukaten nicht sind erbaut worden«, im unteren Stockwerk eine Stube, Küche und Stall, Heu- und Strohlage, das obere Stockwerk ist eingerichtet für einen großen Saal mit acht Fenstern, großer Stube und Kammer, jedoch nicht ausgebaut, der neue Dachstuhl hat zwei Böden übereinander.
Zum Schloss gehört ein großer Hof, in dem das Jägerhäuschen und der Zehentstadel des Klosters Holzen stehen. Der neue Besitzer ist unbekannt, das Schloss verfällt und wird von durchziehenden Franzosen 1796 zerstört und um 1800 abgerissen.
Pfarrer Karl Alois Nack erwirbt 1808 den Schlossgarten und vermacht ihn der Pfarrpfründestiftung.
Heute erinnert nur noch das Gesträuch um den alten Schlossbrunnen an den alten Herrschaftssitz.
Die Burg Druisheim
Ein weiterer Herrschaftssitz steht in enger Beziehung zu Druisheim: Die Burg Turenberg auf dem Burgberg bei den Burghöfen. Im Mittelalter wird sie lange einfach als Burg Druisheim bezeichnet.
Bei der germanischen Landnahme werden die alten Römerplätze nicht als Siedlungsland, sondern von den Alemannenfürsten, später auch von Theoderich, als Staatsgut betrachtet. Durch die Rechtsnachfolger Theoderichs, die fränkischen Könige, wird der Platz spätestens 748 fränkisches Korngut mit einem oder schon zwei Frönhöfen. Im Jahre 1064 sind die beiden Burghöfe unter jenen Höfen aufgezählt, die zum »Tisch des Königs « gehören, also Reichsgut sind. Die Belehnung dieses Gutes geht demnach vom Staatsoberhaupt aus.
Um das Jahr 1000 entsteht die Burg »Turenberg« als Lehenssitz für den Lehensträger der beiden Burghöfe. Als Lehensträger erscheinen in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Pappenheimer: Heinrich von Pappenheim, Marschall des kaiserlichen Hofes und des Herzogtums Schwaben, hält sich 1256 und 1263 längere Zeit auf »seiner Burg« auf.Nach dem Tod Konradins, des letzten Hohenstaufen, geht die Burg mit den Burghöfen als Erblehen in den Besitz der bayrischen Herzöge über, die dieses Lehen bis zum Jahr 1503 ihren treuen Rittern verleihen.
Die bayrischen Herzöge teilen 1270 das ganze Wittelsbachische Gebiet in Verwaltungsbezirke, sog. Ämter oder Landgerichte, ein. Der Sitz eines solchen Amtes wird die Burg Druisheim (officium Triugesheim). An der Spitze steht der Pfleger als Richter und Verwaltungsbeamter. Neben militärischen Aufgaben hat er als Inhaber der Polizeigewalt für Ruhe und Ordnung und für Sicherheit auf den Landstraßen zu sorgen. Ferner obliegt ihm die Überwachung des Handels, des Gewerbe- und Münzwesens, die Einhebung der Steuern, Ablieferung der Erträgnisse der Güter und die Einhebung der Grundzinsen und Naturalabgaben. Ist ein Amtsbezirk sehr groß, wird dem Pfleger ein Kastner zur Seite gestellt, der die wirtschaftlichen und finanziellen Aufgaben übernimmt. Ein solches Kastenamt wird in Mertingen errichtet. Zum »Amt Druisheim« gehören die Burghöfe, Donnersberg, Mertingen und Wörth, dazu zahlreiche Höfe in der Umgebung.
Im 14. Jahrhundert wird der Amtssitz nach Mertingen verlegt, später entsteht daraus die »Reichspflege Wörth«.
1503 kann das Kloster Kaisheim die Burghöfe aus dem Lehensverband lösen und erhält sie als freien Eigenbesitz. Die Burg selber steht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Sie dürfte gegen Ende des 15. Jahrhunderts einem der vielen Fehdeunternehmen zum Opfer gefallen sein.
1664 erwirbt Graf Niklas Fugger, Inhaber der Reichspflege Wörth, die Höfe, die bis 1724 als Fuggerisches Gut bei der Reichspflege Wörth verbleiben. Dann verkauft Graf Marquard Eustach Fugger alle in der Reichspflege liegenden Güter, wie ein Jahr zuvor die Pflege selbst, an die Stadt Donauwörth.
Donauwörth tritt 1749 Pflege und Güter an den Landesherrn, den Kurfürsten Maximilian Joseph von Bayern ab.
Die Höfe bleiben bis 1848 Eigentum der bayerischen Kurfürsten und werden 1806 dem neugegründeten Staat Bayern, dem Landgericht Donauwörth und der politischen Gemeinde Mertingen eingegliedert.